In meinem Geographiestudium vor einigen Jahren dominierte Esri ArcGIS. In den GIS- und Kartographie-Kursen wurde ausschliesslich die kommerzielle Software eingesetzt. Erst gegen Ende des Studiums kam ich noch kurz in Kontakt mit QGIS. An meinem jetzigen Arbeitsplatz fiel die Wahl bereits vor meiner Anstellung auf die frei verfügbare Open-Source-Software. Wenig später entschied ich mich dann auch im Rahmen meiner Lehrtätigkeit an der Universität von ArcGIS auf QGIS umzustellen.
1. Zugänglichkeit
QGIS gibt es sowohl für Windows und macOS. Für meine Universitätskurse, die coronabedingt nicht mehr in den Computerräumen stattfinden, ist das ein riesiger Vorteil. Die Studierenden haben mit ihren privaten Laptops alle wieder die gleichen Voraussetzungen. Zuvor bot ich alle Übungen jeweils gleichzeitig für ArcGIS und QGIS an, damit auch die Mac-Anwenderinnen und -Anwender sinnvoll am Kurs teilnehmen konnten.
2. Frei verfügbares Open-Source-GIS
QGIS ist ein Open-Source GIS, d.h. es fallen keine Kosten an. Die Kursteilnehmenden sind nicht darauf angewiesen, dass sie in ihrem späteren Berufsalltag eine Firma wählen, die eine Lizenz für eine kommerzielle GIS-Software besitzen. Das gilt auch für diejenigen, welche zukünftig an Schulen unterrichten: Die frei verfügbare Open-Source-Software werden sie auch nach ihrem Studium weiterhin einsetzen können, um räumliche Daten zu analysieren und zu visualisieren.
3. QGIS für alle und jederzeit
QGIS lässt sich auf beliebig vielen Computern installieren. Zudem kann QGIS auch offline eingesetzt werden, da die Software nicht prüfen muss, ob eine gültige Lizenz vorhanden ist.
4. Erweiterungen
Für jede Fragestellung gibt es eine oder mehrere passende Erweiterungen. QGIS ist modular aufgebaut und kann beliebig erweitert werden. Beispielsweise können mit dem Plugin ‹QuickMapServices› vereinfacht Basemaps in das Kartenprojekt hinzugefügt werden.
5. Community
«QGIS wird von einem Team von Freiwilligen und Organisationen entwickelt, die sich dem Projekt verschrieben haben» (QGIS.org 2020). Als Mitglied in der QGIS Anwendergruppe Schweiz können Sie sich mit Gleichgesinnten austauschen, eigene Ideen einbringen und mitbestimmen, welche QGIS-Projekte gefördert werden.